Schüßler Salze Anwendung

Theoretische Grundlagen der Biochemie nach Dr. Schüßler


Begründer der Biochemie: Wilhelm Heinrich Schüßler

Der Begründer der so genannten biochemischen Heilmethode war der deutsche Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler. Schüßler wurde am 21. August des Jahres 1821 in Bad Zwischenhahn im Ammerland (Großherzogtum Oldenburg) geboren. Zunächst arbeitete Schüßler In seinen jungen Jahren als Sprachlehrer, bevor er im Alter von 31 Jahren ein Medizinstudium an verschiedenen Universitäten in Paris, Berlin, Prag und Gießen begann. Im Jahr 1858 ließ er sich schließlich als praktischer Arzt und Geburtshelfer in Oldenburg nieder. Kurz darauf begann er sich für die vom deutschen Arzt und Chemiker Dr. Samuel Hahnemann (1755 – 1843) begründete Klassische Homöopathie zu interessieren und praktizierte die sanfte Heilmethode über 15 Jahre lang als homöopathischer Arzt in seiner Praxis, bevor er selbst sein eigenes Heilverfahren, die so genannte „Biochemie nach Dr. Schüßler“, entwickelte.

Er wollte mit seiner biochemischen Heilmethode eine im Vergleich zur umfangreichen Klassischen Homöopathie einfachere und übersichtlichere Heilmethode mit einer begrenzten Anzahl von besonders aufbereiteten und für den menschlichen Körper lebensnotwendigen Mineralsalzen begründen, was ihm schließlich auch gelang. Im Jahr 1873 ging Schüßler mit seiner entwickelten Heilweise das erste Mal an die Öffentlichkeit und stieß auf starken Widerspruch und heftige Kritik, die er mit sachlichen Argumenten versuchte zu entkräften. Noch zu seinen Lebzeiten verbreitete sich seine Heilmethode weltweit und fand begeisterte Anhänger, blieb aber bis heute nicht unangefochten.

Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler wurde 77 Jahre alt und starb am 30. März des Jahres 1898 infolge eines Schlaganfalls. Nach seinem Tod wurden aus den Basissalzen Heilsalben hergestellt, die hauptsächlich zur Behandlung von Gelenk- und Hauterkrankungen eingesetzt werden.

Grundprinzip der biochemischen Schüßler Salze

Der Begriff „Biochemie“ bedeutet übersetzt „Lebenschemie“. Während „Bio“ vom griechischen Wort „Bios“ stammt und „das Leben“ meint, ist die „Chemie“ ein Bereich der Naturwissenschaften und beschäftigt sich mit der Zusammensetzung und Umwandlung von Stoffen und ihren Verbindungen. Unter dem Wissenszweig Biochemie ist demnach die Lehre von der Gesamtheit der chemischen Vorgänge in der Natur und der funktionellen Zusammenhänge des Zellgeschehens, insbesondere des Stoffwechsels und die chemischen Regulation zu verstehen. Bei der Entwicklung seiner Heilmethode ließ sich Schüßler stark von den Ansichten des deutschen Arztes und Zellpathologen Dr. Rudolf Virchow (1821 – 1902) beeinflussen, der sowohl für eine moderne Pathologie in der damaligen Zeit als auch für eine naturwissenschaftliche als auch für eine sozial orientierte Medizin stand. Für Virchow basierte das „Wesen einer Krankheit“ auf einer „krankhaft veränderten Zelle“. Auch die biochemische Heilmethode nach Dr. Schüßler, die vor über 130 Jahren entwickelt wurde, beschäftigt sich letztendlich mit allen natürlichen und chemischen Abläufen, Prozessen und Reaktionen des menschlichen Körpers, wie z.B. mit der Atmung oder Verdauung sowie mit allen Stoffwechselprozessen im Organismus. Während seiner umfangreichen Forschungen entdeckte Schüßler, dass alle menschlichen Körperzellen aufgrund eines Verlustes oder Mangels an anorganischen Salzen in ihrer Funktion gestört werden und dadurch Erkrankungen bedingen. Seine Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis war schließlich, dass durch die innere Ergänzung und Einnahme dieser fehlenden, lebensnotwendigen Mineralstoffe, Funktionsstörungen und Erkrankungen heilbar sein müssten. In Anlehnung an seine Erfahrungen aus der Homöopathie übernahm Schüßler die Auffassung, dass die Dosierung und Zuführung in den geringstmöglichen Mengen und immer in verdünnter (potenzierter) Form erfolgen sollte. Durch die Gabe des potenzierten Mineralsalzes wird dann der gestörte Mineralstoffwechsel reguliert.

Grundsätze der Biochemie nach Dr. Schüßler im Überblick

  1. Gesundheitliche Störungen und Probleme basieren auf einen Mangel an bestimmten, essentiellen (d.h. lebensnotwendigen) Mineralstoffen.
  2. Die innerliche Einnahme und Ergänzung der fehlenden Stoffe führt zur Regeneration und Heilung der gesundheitlichen Störungen.
  3. Die Dosierung und Zuführung sollte in den geringsten Mengen erfolgen.
  4. Die Einnahme der fehlenden Mineralstoffe sollte stets in einer Verdünnung erfolgen, damit die funktionssteigernde Wirkung der Stoffe direkt über die Schleimhäute im Mundbereich aufgenommen werden und direkt ins Blut übergehen können.

Die biochemischen Basis- und Ergänzungssalze nach Dr. Schüßler

Dr. Schüßler stellte bei seinen Forschungen und chemischen Analysen von Verbrennungsrückständen menschlicher Knochen und Gewebeteile fest, dass stets die gleichen 12 Mineralsalze übrigblieben. Schüßler nannte die Salze „biochemische Funktionsmittel“. Nach seiner Auffassung liegt die Ursache einer Krankheit in einem Defizit oder in einer Funktionsstörung, z.B. in der Störung bei der Aufnahme von diesem 12 Mineralsalzen, die auch unter dem Namen Basissalze der Biochemie bekannt sind.

Die 12 biochemischen Basissalze nach Dr. Schüßler

Bei den 12 biochemischen Mineralsalzen handelt es sich um Verbindungen verschiedener Elemente wie z.B. Natrium und Chlor als Natriumchlorid (Kochsalz) oder Eisen und Phosphor als Ferrum phosphoricum. Für den menschlichen Organismus sind folgende 12 Mineralsalze von besonderer Wichtigkeit:
Nummer Schüssler Salz Beschreibung
1 Calcium fluoratum Das Salz der Haut, Bindegewebe, Knochen, Gelenke und Gefäße
2 Calcium phosphoricum Das Salz der Knochen, Zähne und Zellen
3 Ferrum phosphoricum Das Salz für das Immunsystem, den Stoffwechsel, Erste-Hilfe-Mittel und Erkrankungen im 1. Stadium
4 Kalium chloratum Das Salz der Schleimhäute, Drüsen und des Blutes
5 Kalium phosphoricum Das Salz der Nerven und Psyche
6 Kalium sulfuricum Das Salz des Zellstoffwechsels, der Haut und Leber (Entgiftung)
7 Magnesium phosphoricum Das Salz der Nerven und Muskeln
8 Natrium chloratum Das Salz des Flüssigkeitshaushaltes
9 Natrium phosphoricum Das Salz der Säure-Basen-Balance
10 Natrium sulfuricum Das Salz der Ausleitung
11 Silicea Das Salz des Bindegewebes, der Haut, Haare und Nägel
12 Calcium sulfuricum Das Salz der Dynamik, der Gelenke und des Knorpel

Die 15 biochemischen Ergänzungssalze

Im Laufe der Zeit sind im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler noch weitere Mineralsalze hinzugekommen, die so genannten biochemischen Ergänzungssalze. Die Ergänzungs- oder auch Erweiterungsmittel Nr. 13 bis Nr. 27 wurden aber nicht von Dr. Schüßler selbst entdeckt, sonders erst später von seinen Schülern und Nachfolgern. Der Grund dafür waren die mangelnden Analysemethoden in der damaligen Zeit, die es Schüßler unmöglich machten, alle Minerale im menschlichen Körper zu analysieren und zu erforschen. Ergänzungsmittel kommen meist dann zum Einsatz, wenn die Basissalze Nr. 1 bis 12 nicht ausreichend wirken.
Nummer Schüssler Salz Beschreibung
13 Kalium arsenicosum Das Ergänzungssalz für die Stabilisierung des Stoffwechsels
14 Kalium bromatum Das Ergänzungssalz für die Nerven, Haut und Drüsen
15 Kalium jodatum Das Salz für den Stoffwechsel und die Psyche
16 Lithium chloratum Das Salz der Schleimhäute, Drüsen und des Blutes
17 Manganum sulfuricum Das Salz für die Aktivierung der Enzyme und Energiegewinnung
18 Calcium sulfuratum Das Salz der Entgiftung und Tiefenreinigung
19 Cuprum arsenicosum Das Salz für das Nervensystem
20 Kalium aluminium sulfuricum Das Salz für einen stabilen Flüssigkeitshaushalt
21 Zincum chloratum Das Salz des Immunsystems und für die Aktivierung des Stoffwechsels
22 Calcium carbonicum Das Salz für die Konstitution
23 Natrium bicarbonicum Das Salz für den Stoffwechsel und Säure-Basen-Haushalt
24 Arsenum jodatum Das Salz für den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Lungen
25 Aurum chloratum natronatum Das Salz für den Rhythmus im menschlichen Körper
26 Selenium Das Salz für die Steuerung des Stoffwechsels
27 Kalium bichromicum Das Salz für die Zellregeneration

Schüßler Salze in homöopathischen Potenzen D6 und D12


Im Bereich der Biochemie nach Schüßler wird mit Mitteln aus potenzierten Mineralsalzen gearbeitet, die von Natur aus Bestandteile der menschlichen Zellen, Gewebe und Organen sind. Die Herstellung der Mineralsalze nach Dr. Schüßler basiert auf den Grundprinzipien der Klassischen Homöopathie von Hahnemann. Hahnemann machte bei der Verabreichung seiner homöopathischen Arzneien eine zentrale Entdeckung: Die Mittel wiesen eine stärkere und bessere Wirkung auf, wenn diese stark verdünnt verabreicht wurden (Potenzierung). Die Potenzierung ist eine besondere homöopathische Zubereitungsform der Arzneimittel und meint eben die Verdünnung und Verschüttelung einer Substanz. Auf diese Art und Weise wird die Minimierung der teilweise giftigen Dosis und eine Wirkungssteigerung eines Mittels erreicht. Zudem bewirken diese Verdünnungen, dass homöopathische Mittel keine Nebenwirkungen aufweisen.

Dieses Wissen übertrug Schüßler auch auf seine biochemischen Mineralsalze. Er war davon überzeugt, dass die Mineralien aus verdünnten, verriebenen (potenzierten) Teilen im Gegensatz zur konzentrierten Form sofort über die Mundschleimhaut resorbiert werden. Die Mineralstoffe gelangen über die Mundschleimhaut direkt ins Blut und werden über die Blutbahn zu den Zellen im gesamten Organismus transportiert und insbesondere dorthin, wo der größte Bedarf, der größte Mangel vorliegt. Hohe Dosen hingegen gelangen nach seiner Auffassung erst in den Magen und werden aufgrund der Magensäure unwirksam. Aus diesem Grund werden im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler die Mineralsalze üblicherweise in den Potenzen D6 oder D12 eingesetzt. Sowohl die Basissalze als auch Ergänzungsmittel werden für die Verdünnung mit Milchzucker verrieben und als Pulver oder in Tablettenform aufbereitet.

Herstellungsprozess der Dezimalpotenzen

Bei D-Potenzen handelt es sich um Dezimalpotenzen, die für eine Verdünnung im Verhältnis 1:10 stehen. Von der Ausgangssubstanz (Ursubstanz) wird 1 Teil mit 9 Teilen Milchzucker rhythmisch verrieben und „verdünnt“. Es ist die Potenz D1 entstanden. Nun wird 1 Teil von der D1 mit weiteren 9 Teilen Milchzucker verdünnt und verrieben und die Potenz D2 ist entstanden. Dieser Vorgang wird entsprechend der gewünschten Potenz in den gleichen Schritten fortgesetzt, bis eine D6 und D12 entstanden ist.

Schüßer Salze und passende Diagnoseverfahren: Antlitzdiagnose, Zungendiagnose und Beobachtung


Die Diagnoseverfahren im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler basieren auf hauptsächlich auf dem Erkennen eines Mineralstoffmangels, der sich hinter Erkrankungen und Beschwerden verbirgt. Zu den Diagnoseverfahren gehören neben der Antlitz- und Zungendiagnose auch eine gute Beobachtungsgabe des Behandlers. Erfahrene Therapeuten verfügen über ein fundiertes Grundwissen über die Funktionen der Mineralsalze im menschlichen Organismus und erkennen die Zusammenhänge zwischen körperlichen Funktionsstörungen und dem äußeren Erscheinungsbild.

Die Antlitzdiagnose

Die Antlitzdiagnose zählt zu den uralten Diagnoseverfahren in der Medizin und gehörte schon immer zu den Grundpfeilern für Generationen von Heilern und Medizinern. Die Antlitzdiagnose hat sich seit Jahrtausenden immer weiterentwickelt, im Bereich der Biochemie zeigt das Antlitz eines Patienten dem erfahrenden Behandler, was sich im Inneren des Körpers abspielt, weil bestimmte Mineralstoffmängel sich außen auf der Haut und insbesondere im Gesicht manifestieren können und sich z.B. in Form von Falten und Farben oder aufgrund der Hautbeschaffenheit und Hautstruktur zeigen. Die Antlitzdiagnose sollte in der Praxis immer bei gutem Tageslicht und in geschlossenen Räumen durchgeführt werden. Wichtig sind gute Lichtverhältnisse, die keine Schatten im Gesicht werfen. Auch sollte das Gesicht der Person immer ungecremt, ungeschminkt und die Haare nicht frisch gewaschen sein.

Die Antlitzdiagnose nach Dr. Kurt Hickethier

Die Antlitzdiagnose von Dr. Schüßler wurde von dem deutschen Alternativmediziner für naturgemäße Heilweisen Dr. Kurt Hickethier (1891-1958) um 1920 wegweisend weiterentwickelt. Durch Hickethier wurde der Antlitzdiagnose für die Diagnosestellung im Bereich der Biochemie nach Schüßler eine elementare Bedeutung zugeschrieben. Hickethier erforschte letztendlich die Gesetzmäßigkeiten, nach denen Mineralstoffmängel im Gesicht durch verschiedene Merkmalen auf der Haut sichtbar werden. Nach ihm ist das Gesicht der Spiegel der Seele, des Blutes und der einzelnen Organe. Zudem spiegelt das Gesicht eines Menschen alles wider, den Charakter, die Eigenschaften und Fähigkeiten sowie die gesundheitliche Beschaffenheit. Mit Hilfe der Antlitzdiagnose kann der akute und der chronische Bedarf an einem Mineralsalz relativ schnell erkannt und die Zellen des menschlichen Organismus umgehend mit den erforderlichen Mineralstoffen versorgt werden.

Die Bewertungsskala von 1 – 10 in der Antlitzdiagnose
Jedes Antlitz eines Menschen zeigt gewisse Färbungen, verschiedene Arten von Glanz, Falten oder Strukturveränderungen der Haut, die auf Mineralstoffmängel hinweisen können. Die Intensität der Antlitzmerkmale werden entsprechend auf einer Bewertungsskala von 1 (wenig ausgeprägt) bis 10 (stark ausgeprägt) bewertet. Ab Stufe 4 (mittel ausgeprägt) sollte eine Behandlung durchgeführt werden, ab Stufe 5 (stark ausgeprägt) müsste eine Behandlung dringendst durchgeführt werden.

Übersicht der typischen Antlitzmerkmale der 12 biochemischen Basissalze

Nummer Schüssler Salz Antlitzmerkmale
1 Calcium fluoratum Würfelfalten, rötlich-schwärzliche Farbe, Firnisglanz
2 Calcium phosphoricum Wächsernes, käsiges Gesicht (Wachsfiguren)
3 Ferrum phosphoricum „Ferrum“-Röte, warmes bis heißes Gesicht, Schatten
4 Kalium chloratum Milchfarbiges, leicht bläuliches und käsiges Gesicht
5 Kalium phosphoricum Aschgraues Gesicht, eingezogene Schläfen
6 Kalium sulfuricum Braungelbe Farbe
7 Magnesium phosphoricum „Magnesia“-Röte, zarte Röte, nicht warm oder heiß
8 Natrium chloratum Gelatine-Glanz, gedunsenes Gesicht, Platzbacken, Schmierlider
9 Natrium phosphoricum Fettglanz, Mitesser und kleine schwarze Poren, Hängebacken
10 Natrium sulfuricum Grünlich-gelbe Gesichtsfarbe, entzündliche Röte
11 Silicea Glasurglanz, Lidhöhlen, Krähenfüße am äußeren Augenwinkel
12 Calcium sulfuricum Weiße, alabasterartige Farbe, Altersflecken

Die Zungendiagnose

Die Zungendiagnose ist im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler zwar nicht so bedeutsam wie die Antlitzdiagnose, stellt aber doch ein zusätzliches Diagnosemittel dar, um einen Mineralsalzmangel zu erkennen oder zu bestätigen. Im Fokus der Zungendiagnose stehen Kriterien wie die Beschaffenheit der Zunge in verschiedenen Zungenbereichen, die Farbe und der Belag der Zunge, Geschmacksempfinden, Speichel und andere Empfindungen wie z.B. ein brennendes Gefühl auf der Zunge.

Es wird empfohlen, die Zungendiagnose möglichst immer am Morgen durchzuführen. Die Farbe und Beschaffenheit einer Zunge kann sich im Laufe des Tages relativ schnell verändern und dadurch das Erkennen eines Mineralsalzmangels erschweren. Schon ein morgendlicher Kaffee führt zu einer Veränderung der Zungenfarbe und des Zungenbelags. Zudem sollte während einer Behandlung auf die Nutzung eines Zungenreinigers verzichtet werden, weil eben auch der Zungenbelag ein wichtiges Diagnosekennzeichen sein kann.

Weitere diagnostische Beobachtungskriterien

Zu den Beobachtungskriterien für eine Diagnosestellung gehören neben der Antlitz- und Zungendiagnose auch Faktoren wie das allgemeine äußere Erscheinungsbild, z.B. die Gestalt und Haltung eines Menschen oder die Ermüdbarkeit bei „normalen“ Tätigkeiten. Auch gewisse Verhaltensweisen, Lebensumstände, Ernährungsformen und Modalitäten können auf einen Mineralsalzmangel hinweisen. Das können eigenartige Gefühle sein oder Faktoren, die zu einer Verbesserung oder Verschlechterung bestimmter Symptome führen, wie Witterungsverhältnisse oder Temperaturempfinden. Mineralsalze werden hauptsächlich über die Nahrungsmittel zugeführt. Einseitige, ungesunde Ernährungsformen können also auch zu einem Mineralsalzmangel führen. Weitere Beobachtungskriterien sind auffällige Absonderungen wie z.B. Schweiß oder die Beschaffenheit und Farbe bestimmter Sekrete, Körpergerüche, Schuppen oder besondere Wachstumseigenheiten bezüglich der Haare oder Nägel, Hauterscheinungen wie Ausschläge und Ekzeme oder die Zahnbeschaffenheit eines Menschen. Auch Angaben über die Verdauung, Menstruation oder Nierentätigkeit führen letztendlich zur richtigen Mittelwahl.

Einnahme und Dosierung von Schüßler Salzen


Die Einnahme und Dosierung der biochemischen Schüßler Salze richtet sich danach, ob eine akute oder chronische Erkrankung vorliegt. Auch das Alter der zu behandelnden Person stellt ein weiteres Kriterium für die Einnahme und Dosierung dar, so wird in der Regel zwischen Kindern unter 12 Jahren und Kindern ab 12 Jahren sowie Erwachsenen unterschieden.

Bezüglich der Dosierung gibt es sowohl vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) als auch gemäß der biochemischen Literatur unterschiedliche Empfehlungen. Die Furcht vor einer Überdosierung gilt jedoch als unbegründet, denn im Bereich der Biochemie kommt es erst ab etwa 30 Tabletten pro Tag zu einer Überdosierung, die dann im schlimmsten Fall eine abführende Wirkung zur Folge haben kann. Was der Körper an biochemischen Mineralsalzen nicht benötigt, wird problemlos über den Darm ausgeschieden.

Dr. Schüßler hat bei der Dosierung seiner biochemischen Salze jedoch immer zur Begrenzung geraten, denn er war fest davon überzeugt, dass weniger mehr ist. Grundsätzlich wird deshalb empfohlen, dass die tägliche Gesamtdosis von maximal 10 Tabletten bei Kindern und Erwachsenen nicht überschritten werden sollte.

Schüßler Salze Dosierung gemäß BfArm

Bei Besserung der Beschwerden sollte die Einnahme reduziert oder beendet werden!
  • Akute Verlaufsform: Alle 30 bis 60 Minuten höchstens 6-mal täglich je 1 Tablette einnehmen
  • Chronische Verlaufsform: 1- bis 3-mal täglich je 1 Tablette einnehmen

Schüßler Salze Dosierung gemäß der biochemischen Literatur

Bei Besserung der Beschwerden sollte die Einnahme reduziert oder beendet werden!
Akute Verlaufsform
  • Säuglinge: 1- bis 2-stündlich 1 Tablette in Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen
  • Kinder unter 12 Jahre: Alle 1 bis 2 Stunden je 1 Tablette; zur Nachbehandlung 4- bis 4-mal täglich je 1 Tablette einnehmen
Für Kinder unter 12 Jahren wird bei akuten Zuständen eine besondere Methode des „Verklepperns“ empfohlen: 7 bis 10 Tabletten werden in einem Glas Wasser aufgelöst und mit einem Löffel umgerührt. Jede Stunde wird dem Kind 1 Teelöffel der Lösung, maximal 6-mal pro Tag, verabreicht.
  • Kinder ab 12 Jahre / Erwachsene: Alle 15 Minuten (maximal 2 Stunden) je 1 Tablette einnehmen; zur Nachbehandlung 3- bis 6-mal täglich je 1 Tablette einnehmen
Chronische Verlaufsform
  • Säuglinge: 1- bis 2-stündlich 1 Tablette in Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen
  • Kinder unter 12 Jahre: 2- bis 3-mal täglich 1 Tablette
  • Kinder ab 12 Jahre / Erwachsene: 3-mal täglich 2 Tabletten
Nach Dr. Schüßler sollte eine Einnahmeempfehlung unbedingt geändert werden, sobald sich Anzeichen im Antlitz der Stärke und Intensität verändert haben.

Dauer der Einnahme von Schüßler Salzen

Grundsätzlich sollen die biochemischen Schüßler Salze so lange eingenommen werden, bis eine Besserung der Beschwerden zu spüren ist. In akuten Fälle kann eine Verbesserung bereits nach 1 bis 2 Stunden eintreten, bei chronischen Erkrankungen kann eine Behandlung über Monate angezeigt sein, denn je länger eine Erkrankung besteht, desto länger dauert die Therapie.

Sonderform der Einnahme: Die „Heiße 7“

Es gibt im Bereich der Biochemie eine besondere Einnahmeform der Schüßler Salze, die hauptsächlich bei akuten Beschwerden, Schmerzzuständen oder krampfartigen Beschwerden zum Einsatz kommen sollte, die so genannte „Heiße 7“. Für die Zubereitung der „Heißen 7“ werden 10 Tabletten von dem Schüßler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) in 200 ml heißem und abgekochtem Wasser aufgelöst. Die Lösung sollte möglichst heiß und schluckweise getrunken werden. Die Schüßler Salze 1 bis 12 können bei stark ausgeprägten Beschwerden ebenfalls als „Heiße 7“ eingenommen werden.

Was ist bei der Einnahme von Schüßler Salzen zu berücksichtigen?

  • Die Schüßler Salz-Tabletten sollten nicht hinuntergeschluckt werden, sondern langsam im Mund (in der Wangentasche) zergehen und von der Mundschleimhaut aufgenommen werden.
  • Neben der Zubereitung als „Heiße 7“ können Schüßler Salze in Wasser aufgelöst werden: die Tagesdosis wird dabei in 3 Portionen geteilt (morgens, mittags, abends). Jede Portion wird dann in warmen oder kalten Wasser aufgelöst und schluckweise getrunken.
  • Schüßler Salze sollten möglichst eine halbe Stunde vor oder eine halbe Stunde nach dem Essen eingenommen werden.
  • Die Aufnahme der gelösten Wirkstoffe über die Mundschleimhaut wird verbessert, wenn jeder Schluck einige Sekunden im Mund behalten wird
  • Die Schüßler Salze sollten nicht mit Metallgegenständen in Berührung kommen, bei Auflösen der Salze sollte deshalb kein Metalllöffel zum Umrühren verwendet werden.

Anwendung und Dosierung von Schüßler Salze Salben

Die biochemischen Schüßler Salze Nr. 1 bis 12 gibt es auch in Form von Salben und sind in den Apotheken erhältlich. Die Ergänzungssalze Nr. 13 bis 27 hingegen sind nicht im Handel erhältlich, eine Salbe oder ein Brei aus den Tabletten lässt sich relativ einfach in Eigenherstellung produzieren. Dafür werden 5 bis 10 Tabletten mit etwas kochendem Wasser zu einem Brei verrührt und mehrmals auf die betroffene Stelle aufgetragen.

Salben aus Schüßler Salzen kommen zur äußerlichen Anwendung hauptsächlich bei Beschwerden der Muskeln, Knochen und Gelenke z.B. bei Schmerzen oder bei Hautproblemen zum Einsatz. Grundsätzlich können die Salben ähnlich wie die Salze mehrmals täglich äußerlich angewendet werden. Auch unterstützend zu einer Schüßler Salze-Behandlung können die Salben aufgetragen werden.
  • Bei Hautproblemen wird die entsprechende Salbe 1- bis 3-mal täglich dünn auf die erkrankte Stelle aufgetragen
  • Bei schwereren Beschwerden der Gelenke, Knochen und Muskeln oder bei Entzündungen kann ein Salbenumschlag über Nacht angelegt werden

Selbstbehandlung mit Schüßler-Salzen: Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung


Grenzen einer Selbstbehandlung mit Schüßler Salzen

Im Bereich der Biochemie nach Dr. Schüßler sollte jede Selbstbehandlung mit großer Vorsicht durchgeführt werden. Bei länger bestehenden Beschwerden, bei akuten Beschwerden, die sich nach der Anwendung mit Schüßler Salzen nicht nach kurzer Zeit verbessern, wenn Komplikationen drohen oder wenn sich betroffene Personen in einem sehr schlechten Allgemeinzustand oder fortgeschrittenen Krankheitsstadium befinden, sollte keine Selbstbehandlung mit Schüßler Salzen erfolgen. Auch in lebensbedrohlichen Situationen wie bei einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Krampfanfällen (Epilepsie) oder schweren Verletzungen durch Unfälle muss ein Notarzt gerufen werden, weil es einer intensivmedizinischer Betreuung bedarf. In diesem Fällen muss immer eine professionelle, medizinische Behandlung im Vordergrund stehen. Eine Selbstbehandlung mit biochemischen Schüßler Salzen ersetzt keine aufklärende Beratung und Diagnose durch einen fachkundigen Arzt. Das gleiche gilt für Tumorerkrankungen, schwere psychische Störungen oder psychiatrische Erkrankungen, die ebenfalls erfahrenen Fachärzten und Spezialisten vorbehalten bleiben. Auch sollten in keinem Fall verschriebene Medikamente eigenmächtig abgesetzt werden und der behandelnde Arzt sollte außerdem immer über eine Behandlung mit Schüßler Salzen in Kenntnis gesetzt werden.

Qualitätsmerkmale von Schüßler Salzen

Die biochemischen Mineralsalze nach Dr. Schüßler sind homöopathisch hergestellte Arzneimittel, die keiner Rezeptpflicht unterliegen, aber in Deutschland apothekenpflichtig sind und deshalb in jeder Apotheke erworben werden können. Die Schüßler Salze werden nach Vorgaben des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt, deshalb ist das Verfahren für die Herstellung auch kontrollierbar und bietet eine gesicherte Qualität für die Nutzer.